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Informationen vom 18. März 2020

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung sind so weitreichend und umfassend, wie es wohl nur ganz wenige von uns schon einmal kennengelernt haben. Nur die Älteren haben vielleicht ähnliches und schlimmeres schon erlebt. Nachdem zunächst alle öffentlichen Veranstaltungen verboten und die Schulen und Kindergärten geschlossen wurden, gibt es seit gestern um 23:16 Uhr die nächste Einschränkung.

Der Kreis Ostholstein hat mir um 23:16 Uhr die Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus übersandt. Daraus ergibt sich, welche Geschäfte und Einrichtungen ab heute zu schliessen sind. Da wir im Rathaus derzeit im Schichtbetrieb arbeiten, um eine Infektion unter der Belegschaft möglichst zu vermeiden und die Einsatzbereitschaft so lange wie möglich sicherzustellen und wir heute lediglich 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz haben, bin ich seit langer Zeit selbst einmal wieder in den Außendienst gegangen. Ich habe geprüft, ob die Allgemeinverfügung des Kreises befolgt wird und die betroffenen Geschäfte geschlossen haben. Ich kann berichten, dass die allermeisten Betriebe die Anordnung beachtet haben. Dafür möchte ich mich bedanken. Ich weiß, dass gerade kleine Betriebe unter der Situation massiv leiden und dieser Schritt sicher schwer fällt. Auch wenn man die Notwendigkeit versteht und anerkennt. Es gibt aber auch Fälle, in denen einige Unternehmen den Ernst der Lage noch immer nicht verstanden haben. Auch meine persönliche Vorsprache und weitere Telefonate mit Verantwortlichen nach Rücksprache mit dem Kreis Ostholstein führte nicht immer zum Erfolg. Man kann ja über die Auslegung von Verfügungen und Verordnungen unterschiedlicher Auffassung sein, dann besteht die Möglichkeit sogenannte Rechtsmittel einzulegen und gegen die Verfügung vorzugehen. Den Betrieb aber weiter geöffnet zu haben, empfinde ich als äußerst unsozial. Gegenüber uns, den Betroffenen, und auch gegenüber dem eigenen Personal. Von einem überregional agierenden Unternehmen hätte ich mir ein anderes Signal gewünscht. Wir werden morgen erneut kontrollieren und dann ggf. weitere ordnungsbehördliche Maßnahmen ergreifen - eventuell unter Androhung und Anwendung von sogenannten Zwangsmitteln. Ich hoffe, das wird nicht nötig sein. Ich werde über meine Kontrollen Berichte schreiben und diese dem Kreis Ostholstein übermitteln. Ich hoffe, dass die Verstöße von dort entsprechend geahndet werden, denn hier handelt es sich nicht um sogenannte Kavaliersdelikte.

Ich möchte auch den Eltern und Sorgeberechtigten der Schul- und Kindergartenkinder ein großes Lob aussprechen. Nur in ganz wenigen Ausnahmefällen war ein Notfallbetreuung durch Schulen oder Kitas erforderlich. In allen anderen Fällen haben Sie eine eigene Lösung gefunden. Vielen Dank !

Darüber hinaus gründen sich Nachbarschaftshilfen und auch Organisationen wollen Hilfe anbieten. Das finde ich großartig und zeigt mir, dass ich mit meiner Einschätzung richtig lag: Das Beste an Oldenburg sind seine Menschen !

Auch die Stadt wird sich an  Hilfeleistungen beteiligen. Das habe ich Pastor Lauenroth schon angeboten, der ebenfalls gemeinsam mit den Kirchenmitgliedern helfen möchte. Wir werden tun, was wir können. Ich hoffe, dennoch, dass sich die Lage bald entspannt. Aber wenn ggf. auch noch weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, bin ich sicher, dass wir das auch hinbekommen werden.

Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.

Herzlichst

Jörg Saba

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